Methoden
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Methodisch im Vordergrund steht dabei
der Einsatz molekularer- und zellbiologischer
Techniken, mit denen beispielsweise die Transduktionsprozesse in Sinneszellen, zelluläre
mikromechanische auditorische Prozesse, efferente neurophysiologische Steuermechanismen,
Mechanismen der Degeneration und Regeneration sowohl in der Sinnesperipherie
als auch modellhaft an anderen Neuronen des Zentralnervensystems untersucht
werden sollen. Es sollen dabei veränderte Zellfunktionen pathogenetisch auf ihre
Grundlagen der Informationsverarbeitung zwischen sinnesinforrnationsverarbeitenden
Neuronen. Damit liegen die Forschungsthemen und die eingesetzten Techniken irn
derzeit abschätzbaren Schwerpunkt der Entwicklung neurobiologischer Forschung,
ausgerichtet auf sinnessysteme und ZNS-Neurone und ihre klinischen Aspekte. Durch
gemeinsame Anstrengungen sowohl auf der Ebene der Reiztransduktion als auch der
peripheren Verarbeitung in verschiedenen Abschnitten des Nervensystems in einem
Forschungsverbund, an dem sich Grundlagenforscher sowohl theoretischer Lnstitute als
auch klinischer Forschungsgruppen beteiligen, lassen sich unserer Meinung nach
wesentLiche neue Erkenntnisse zu den Mechanisrnen sensorischer Prozesse und der
neuronalen Interaktionen bei Gesunden und Kranken erreichen. Wir sind zuversichtlich,
daß die Konzentration derartiger Forschung im klinischen Umfeld einen wesentlichen
Vorteil der Forschung darstellt, vorausgesetzt, daß es uns gelingt, die kritische Intensität
von Forschung materiell zu sichern.
Eine Intensivierung dieser Forschungsrichtung ist naheliegend, da neuronale Funktionsstörungen
im Bereich des Hörens und Sehens zu den häufigsten Erkrankungen bei
Millionen junger und alter Betroffener allein in Europa gehören. Zahlreiche Formen
erblich oder degenerativ bedingter Erkrankungen von Auge, Ohr und Zentralnervensystem
führen zu Blindheit, hochgradiger Sehbehinderung und Schwerhörigkeit,
zu Einschrankungen in der Sensorik und Motorik und verschiedener anderer Leistungen
des Zentralnervensystems. Es erscheint deshalb von hoher Bedeutung, daß sich
verschiedene klinische Disziplinen zusammenfinden, um die vermutlich ähnlichen
Ursachen verschiedener degenerativer Krankheitsprozesse im augenärztlichen, Hals-,
Nasen-, Ohrenärztlichen und neurologischen Bereich zu erforschen. Dies soll in enger
Kooperation mit Grundlagenwissenschaftlern aus Max-Planck-Instituten, neurobio-
logischen und neuropharrnakologischen Fachrichtungen geschehen, wie dies im
vorliegenden Antrag dargestellt wird.
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